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Kleine Regelkunde - Judo
Im Wettkampf ist es, wie auch sonst im Judo üblich, dass man sich vor dem Gegner / Partner verbeugt, und sich fair verhält, d.h. die Regeln beachtet. Oberstes Gebot ist, den Partner nicht zu verletzen, also weder beißen, kratzen, zwicken noch schlagen oder stoßen, aber das dürfte jedem klar sein. Nach dem Kampf ist es üblich seinem Gegner nach der Verbeugung die Hand zu reichen.
Im Jugendbereich werden immer 2 bis 3 Jahrgänge zu einer Jugend-Klasse zusammengefaßt und in 2 bis 5 kg-Schritten werden die Gewichtsklassen eingeteilt. So werden die Chancengleichheit gewahrt. Gekämpft wird normalerweise im Doppel-KO-System, d.h. erst wer zweimal verloren hat ist ausgeschieden. Bei einer Niederlage hat man die Chance sich in der Trostrunde einen dritten Platz zu erkämpfen. Sind nur wenige Kämpfer am Start (weniger als 5, manchmal bis zu 8) wird im Poolsystem "Jeder gegen Jeden" gekämpft.
Damit Kampfrichter und Zuschauer die gleich angezogenen Kämpfer noch auseinanderhalten können, bekommt der zuerst aufgerufene Judoka zusätzlich einen weißen Gürtel umgebunden, der andere einen roten. Wahlweise kann man auch statt dem roten Gürtel einen blauen Judogi tragen.
Da alle Kommandos japanisch sind ist es für den Außenstehenden oft schwer zu verstehen, worum es eigentlich geht. Deswegen hier einige Erläuterungen:
Rei
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ist das Kommando für Verbeugen (wenn es die Kämpfer nicht schon von
alleine tun)
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Hajime
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heißt "fangt an"
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Mate
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bedeutet Kampfunterbrechung, Mate wird immer angewendet, wenn die Kämpfer die Matte verlassen, im Bodenkampf Stillstand eingetreten ist, ein Kämpfer im Boden ist während der andere in Standposition bleibt, oder wann immer es der Kampfrichter für nötig hält.
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Soremade
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zeigt das Kampfende an, wenn die Zeit abgelaufen ist bzw. ein Kämpfer die Begegnung
gewonnen hat.
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Osae-komi
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bedeutet, die Zeit für den Haltegriff "zählt"; d.h. der auf dem Rücken liegende Judoka wird so festgehalten, dass er weder Aufstehen oder sich wegdrehen kann
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Bei Toketa
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ist der Haltegriff gelöst
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Nun zu den Wertungen:
Eine Wertung kann entweder durch eigene Leistung oder durch eine Strafe, die
der Gegner erhä,lt, erlangt werden. Strafen werden oft vergeben, um einen passiven
Kämpfer zu mehr Aktivität zu zwingen und so die Kämpfe aktiver zu gestalten.
Zunächst gehe ich auf die "positiven Wertungen" ein.
Ippon
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ein ganzer Punkt (oder 10 Unterpunkte) wird für einen sauberen Wurf (mit Kraft und Schwung auf den Rücken) oder einen Haltegriff ab 20 sec. vergeben; ab B-Jugend auch für einen Hebel, ab A-Jugend auch für einen Würger, bei denen der Gegner zur Aufgabe gezwungen wird.
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Wazaari
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ein halber Punkt (oder 7 Unterpunkte) wird für einen Wurf vergeben, bei dem Kraft
oder Schwung nicht perfekt waren, oder bei dem der Partner nur auf die Seite gefallen
ist. Oder wenn ein Haltegriff mindestens 10 sec (aber weniger als 20sec) gedauert hat.
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Yuko und Koka
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diese "kleinen" Wertungen finden heute keine Anwendung mehr
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Sollten nun beide Kämpfer keine oder die gleichen Wertungen erreicht haben geht die Begenung in den GoldenScore.
Bei Kindern unter 13 Jahren entscheidet der Kampfrichter, der sich während des Kampfes "Vorteile" (Kinsa) gemerkt hat. Solch ein "Kinsa" gibt es beispielsweise für einen Wurf auf den Bauch, einen Haltegriff unter 10 sec oder einen "Beinahe-Hebel"
Abschließend nun ein paar "Verbotene Handlungen":
Bestraft wird jeder Kämpfer, der
- länger als 25 sec. passiv ist
- unerlaubte Fassarten fortwährend ohne Wurfabsicht hält
- sich ohne Wurfabsicht auf den Boden fallen läßt
- bei einem Wurf mit dem Kopf in die Matte eintaucht
- sich unsportlich verhält
- ......
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Dies soll nur ein kleiner Anhalt für Judo-Einsteiger sein.
Die gesamten Regeln können im Regelwerk des Deutschen Judobundes (DJB) nachgelesen werden.
Das Regelwerk steht als Dowload auf der Homepage des DJB zur Verfügung
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